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Tag 3 - Lost

 

 

 

// Diary of Engineer Layla McCollum //

 

 

//Ship: UNS Port Mayhem; Destination: Star System HKM-1246; Mission Time: 12.05.2213 17:09 ET//

 

//Current Location: Unknown //

//Entry 459 //

 

 

 

Alles, was hätte schief gehen können, ist schief gegangen. Irgendwie, wie Murphys Gesetz. Ich hätte dieses verfluchte Schiff nie betreten sollen. Mir wurde sogar von Shawn angeboten, für mich die Tour zu fliegen. Aber ich Idiot musste ja unbedingt mitfliegen, da es sich bei HKM- Gott weiß die verdammten Nummern - um ein dreifach-Sternensystem handelt. Tja, jetzt versauern wir hier auf einen verdammten Dschungelplaneten. Aber ich fange besser von vorne an:
Wir sind von Galloway aus gestartet und per Portal ins Galanos-System gesprungen. Dort gerieten wir in einen Überfall einer Piratenbande, welcher die Mayhen extrem zusammenschoss. Captain Anderson (Gott sei seiner Seele gnädig) befahl einen Notsprung. Offenbar ging irgendetwas beim Sprung schief und wir sind nicht am Portal ausgekommen, sondern im Orbit eines nicht erfassten Planeten. Und da fiel uns auf, dass wir den Sprungantrieb verloren hatten. Wir versuchten ihn mit zehn Mann zu reparieren, als uns ein weiteres Unglück traf. Ein extremer solarer Wind briet die Reste unserer Schilde und überlastete den Reaktor. Ich konnte das schlimmste verhindern, doch die Kernschmelze hatte schon eingesetzt. Anderson befahl allen, das Schiff per Rettungskapsel zu verlassen und auf dem Planeten zu landen. Er besaß eine Typ I Atmosphäre, wir konnten also ohne Probleme dort leben. Der Flug in der Kapsel war nicht schön und die Landung noch weniger. Wir landeten mit den anderen Kapseln an einem Strand. Eine Kapsel hatte weniger Glück und zerschellte an den steilen Felsen im Wasser. Später wurden die Leichen der Besatzung angespült.
Nachdem wir ein rudimentäres Basecamp aufgebaut hatten, sahen wir die Port Mayhem über uns. Sie raste auf uns, Teile splitterten brennend ab. In zweihundert Kilometern Entfernung sahen wir einen Atompilz in die Atmosphäre steigen, Anderson musste wohl den Reaktor ausgeworfen haben. Keine zwei Kilometer von uns entfernt stürzte die Mayhem in das Meer. Sie bohrte sich tief in den weichen Sand, die Druckwelle und anschließende Flutwelle fegte uns von den Beinen. Sofort machten wir uns zu dem Wrack auf und bargen an Vorräten, was wir bergen konnten. Ein Suchtrupp machte sich auf die Suche nach Überlebenden, obwohl jeder wusste, wie tödlich der Aufprall war. Teile vom Schiff stürzte immer wieder ins Meer und Nele verlor ihr Leben, beim Versuch ihren Freund zu retten. Nathan sprang ihr hinterher in die Fluten, nur um ebenfalls zermalmt zu werden. Auf der Brücke fanden wir schließlich die Leiche des Captains. Ich erspare demjenigen, der dieses Pad findet, die grausamen Details. Aber so viel sei gesagt: Anderson war nicht mehr zu erkennen. Oder dass es mal menschlich war.

 

Innerhalb einer Woche hatten wir ein Camp am Wrack der Mayhem errichtet. Unserer Hoffnung auf Rettung ist ziemlich hoch.

 

 

 

 

//Ship: UNS Port Mayhem; Destination: Star System HKM-1246; Mission Time: 15.05.2213 14:39 ET//

 

//Current Location: Unknown //

//Entry 460 //

 

 

 

Unser Notrufsignal ist gestern kaputt gegangen. Ich arbeite mit Daniel an der Reparatur, allerdings ist das verdammte Ding total hin. Außerdem starb gestern Gentry an Tuberkulose. Damit sind wir nur noch zwanzig Überlebende. Wir sind mit einer Besatzung von fast einhundert gestartet. Die meisten starben bei dem Überfall und dem Absturz, doch der Planet fordert langsam seinen Tribut. Unsere Medizinvorräte gehen zur Neige und wir unsere Ärzte sind alle tot. Fahlia, eine unserer Jäger schwört Stein und Bein, dass sie eine Bestie im Dschungel gesehen hat. Sie hört nicht auf, über etwas zu reden. Immerhin konnte sie etwas Essbares besorgen. Unsere Vorräte sollten noch mindestens vier Standardmonate reichen, doch man kann nie früh genug mit Sammeln anfangen.
Die Spannung in der Gruppe ist offen zu spüren, doch bisher reißt sich jeder zusammen. Fahlia, Karrack und James (alles Jäger) sind nicht damit einverstanden, dass XO Jurgen uns anführt. Sie finden, es sollte jemand mit militärischem Hintergrund sie anführen sollte. Am liebsten natürlich einer der drei. Ich persönlich halte mich raus, wir haben schon genug Probleme.

 

 

 

 

//Ship: UNS Port Mayhem; Destination: Star System HKM-1246; Mission Time: 17.05.2213 22:15 ET//

 

//Current Location: Unknown //

//Entry 461 //

 

 

Wir konnten das Signal noch immer nicht reparieren. Doch das ist unser geringstes Problem im Moment. Die drei Aufrüher sind von ihrer letzten Jagd nicht zurückgekehrt und erste Gerüchte machen die Runde, Jurgen hatte sie sich ihrer entledigt. Die Spannungen steigen hier immer weiter. Ich habe mir vorsorglich Vorräte abgezweigt und auch eine Schrotflinte mit Munition versteckt. Im Ernstfall verschwinde ich von hier. Doch das ist gar nicht das Schlimmste. Wir hören nachts irgendwelche Bestien umherschleichen. Sie trampeln das Unterholz nieder und grunzen seltsam. Vielleicht hatte Fahlia doch Recht. Ich denke, wir sollten uns auf die Mayhem zurückziehen und unsere Hängebrücke zerstören. Vielleicht können die Viecher nicht schwimmen.

 

 

 

//Ende der Einträge//

 

 

 

Auszug aus dem Bericht von Lt. Cmd. Sharon Cross, UNS Sydney, welche das Wrack der UNS Port Mayhem fanden.

 

 

//UNS Sydney; Mission Time: 25.05.2213 14:49 ET //

 

// UNSC-Confidential // NRP //

 

[...]

 

Dieses Datenpad wurde neben der angebissenen Leiche von Layla McCollum gefunden. Um die Leiche herum wurden die Abdrücke mehrerer Carnivoren gefunden, außerdem ein Schrotgewehr. Mehrere Leichen eben jener Carnivoren wurden mit Schusswunden in der näheren Umgebung gesichert. Layla hat den Biestern einen guten Kampf geboten, vor allem, da sie nie an der Waffe ausgebildet wurde. Ich schlage vor, die Leiche der Familie zu überführen und Layla posthum mit dem Civilian Distinguished Service Cross zu ehren. [...]

 

-Lt. Cmd. Sharon Cross

 

 

 

 

 

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